Zum 120-jährigen Vereinsjubiläum hatte sich der Vorstand vom Sängergruß Marköbel einen besonderen Tagesausflug überlegt und als „Wein & Kabarett Erlebnis -Tour“ allen Mitgliedern und Eltern bzw. Partnern angeboten. Am Samstag, dem 07.09. war es dann soweit. Um 11 Uhr ging die Fahrt am Samstagvormittag in der Waldstr. 4 am Vereinssitz beim Ehrenvorsitzenden Klaus-Peter Bender bei bestem Wetter pünktlich los. Nachdem an allen Bushaltestellen Hammersbachs, inklusive Niederissigheim die rund 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen eingesammelt waren, konnte die Reise zum ersten Rastplatz Nähe Ingelheim Fahrt aufnehmen. Mit einem „Schoko-Quiz“, bei dem alle mitraten durften welche süße Nascherei sich hinter der Umschreibung verbirgt, verging die Zeit wie im Flug. Der Mittagshunger ließ alle mit anpacken und das Buffet aus LKW (Leberkäs-Weck), Brezeln und Gemüsesticks mit Dip war schnell eröffnet. Gestärkt ging die kurze Busfahrt an das erste Ausflugsziel nach Bermersheim v.d.H., zum Bio Weingut Metzler weiter. Nicht ohne abermals die Fahrzeit zu verkürzen und zwar mit dem beliebten BINGO-Spiel, welches für viel Spaß und ehrgeizige Aufregung im Bus sorgte.
Am Weingut angekommen, wurde allen Teilnehmern als Trostpreis und zum Schutz gegen die Sonne Hüte mit in Vereinsfarben rot und gelben Bändern verteilt, die im weiteren Verlauf des Tages zum spaßigen Erkennungszeichen wurden.
Der „Sektempfang“ mit dem Perlwein Martinello war ein grandioser Einstieg in die folgende Weinprobe mit 12 verschiedenen Weinen bester und sehr schmackhafter Qualität. Die ersten 5 Weinsorten lernte die Gruppe bei einer Wanderung durch die hauseigenen Weinberge kennen, bei der der Winzer Philipp Martin Metzler eindrucksvoll und mit viel Engagement von den schönen aber auch schwierigen Seiten des Weinanbaus, insbesondere des biologischen Weinanbaus berichtete. Das Wetter, Unkraut und Pilze bzw. Ungeziefer, sowie die saisonale und oft kurzfristig arbeitsintensive Zeit sind die größten Herausforderungen im Weinanbau, bei der in einer Woche nicht selten 60-90 Überstunden zusammen kommen. Gesetzliche Hürden und schwierige patentrelevante Verfahren runden die Unwägbarkeiten ab, sodass allen Ausflüglern schnell klar wurde, dass der Anbau von Wein kein Beruf, sondern wahrlich eine Berufung und ohne Herz und Liebe nicht zu bewältigen ist.
Nach der ca. 1,5 stündigen Wanderung bei herrlichster Sonne und um viele interessante Informationen reicher, erwartete die Gruppe zurück auf dem Weingut ein Vesper mit Handkäse, Fleischwurst und verschiedenen Käsesorten. Hierbei gab es die restlichen Weinsorten zu probieren und darüber zu lernen. Nach dem Essen wurden die Jubiläumsausflügler noch durch den Betrieb geführt und lernten die Schritte von der Traube bis zur Flaschenabfüllung in der biologischen Verarbeitung kennen und verstehen. Rundum ist das Weingut Philipp Martin Metzler nach Meinung aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine sympathische und empfehlenswerte Adresse und eine Sammelbestellung wird nach ernstgemeinten Beteuerungen nicht lange auf sich warten lassen.
Gegen 18.30 Uhr fuhr Busfahrer Mike von Racktours Erlensee gekonnt und professionell die Weinlustige Truppe an das zweite Highlight des Tages, dem Ramon Chormann-Theater nach Kirchheimbolanden. Eine alte Lagerscheune für Getreide des ehemaligen Mühlenkomplexes wurde in ein Exklusiv-Theater umgebaut und alle staunten über die unverwechselbar gemütliche und urige Atmosphäre der Bereiche der Bar und des Theatersaals. Ramon Chormann, der zuvor schon dreifach Gast beim Sängergruß-Kabarett war, begrüßte in seiner Willkommensrede die Reisegruppe ganz besonders und liebevoll scherzhaft, was die Stimmung gleich auf den Höhepunkt brachte. Danach folgten 2 Stunden fantastische Kabarett. Mit seinem neuesten Programm „Alles dorschenanner!“ bringt er viele Themen der aktuellen Zeit auf den Punkt und hält seinem Publikum einen Spiegel vor, was angesichts der teilweise absurden Auswüchse gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Entwicklung im Grunde urkomisch ist. Kabarettist Ramon Chormann hält es für dringend notwendig, dass gerade in dieser Zeit mit den überlagerten Krisen die Menschen wenigstens einmal zwei Stunden abschalten, herzhaft lachen und Stress und Sorgen vergessen sollten. Auf der Rückfahrt nach Hammersbach waren sich alle darüber einig, dass der Künstler mit diesem Gedanken absolut Recht hat und der Abschluss im Theater dem sehr gelungenen Jubiläumsausflug die Krone aufgesetzt hatte. Überglücklich aber auch müde und bettschwer erreichte der Sängergruß gegen 0:20 Uhr den Ausgangspunkt in der Waldstr. 4 und alle machten sich zufrieden über den wunderschönen gemeinsamen Tag auf den Heimweg.
Eike Gloatz