Chronik

„100 Jahre Sängergruß"

(aus dem Jahr 2004)

„Singe, wem Gesang gegeben, Gesang erfreut des Menschen Herz“.

Diese Worte beseelen so manches Sängerherz. Es gab und gibt immer wieder Menschen, die dem Zauber der Musik und der Faszination des Chorgesangs verfallen sind.

So erging es auch einigen sangesfreudigen Männern unseres Ortes, die den Anlass dazu gaben, am 1. Mai 1904 in Marköbel einen Männergesangverein zu gründen. Freilich erst eine kleine Schar, aber ihre Liebe zum Gesang ließ sie vor dieser Aufgabe nicht zurückschrecken. So wurden 13 aktive und 4 passive Mitglieder als Gründer des Männergesangvereins "Sängergruß Marköbel" in das Protokoll aufgenommen. Die Übungsstunden wurden in der Gastwirtschaft "ZUM GOLDENEN HIRSCH" , Besitzer F. Rausch, abgehalten. Bereits 14 Tage nach der Gründung wurde der erste Vorstand und zu dessen 1. Vorsitzenden der Zimmermeister Wilhelm Dietzel gewählt.

Den Gründern des Vereins, ist die einzig noch vorhandene Fotografie (siehe rechte Seite) gewidmet, die im Jahre 1929 entstand.

Als erster Dirigent wurde Herr Klehm aus Ravolzhausen gewonnen, der in den ersten Monaten mit Klarinette und Geige die einzelnen Stimmen einübte. Trotz der kleinen Sängerschar, fanden diese aber bald den Mut, den Kauf eines Klavieres in Erwägung zu ziehen und nutzten die Gelegenheit, um in Enkheim das erste Instrument zu erwerben. Aus der Vereinschronik lässt sich entnehmen, dass der Chor "Ach wie herbe ist das Scheiden" die erste Literatur war, die die kleine Sängerschar lernte und zum Vortrag brachte.

Der Verein wuchs jedoch ständig und besonders junge sangesfreudige Anhänger traten in seine Reihen, so dass bald der Wunsch laut wurde, sich einem Verband anzuschließen, um dann auch Gelegenheit zu haben, bei anderen Veranstaltungen mit an die Öffentlichkeit zu treten und bei Wertungs- und Preissingen ihr Können zu zeigen und neue Anregungen für weiteren Aufstieg zu erlangen. So trat der Verein bereits im Jahre 1906 dem damaligen Arbeiter-Sängerbund bei. Dadurch war erstmals die Möglichkeit gegeben, sich an einem Wertungssingen in Hanau zu beteiligen.

Zu einer unliebsamen Auseinandersetzung kam es im Jahre 1908 mit dem damaligen Vereinswirt Schleucher, die kurzerhand dazu führte, dass das Vereinslokal aufgegeben wurde. Mitglied Georg Hettrich stellte darauf ein Zimmer in seinem Haus zur Verfügung, so dass dort für etwa 1 Jahr die Gesangstunden abgehalten werden konnten. Hettrich wurde dann später für sein Entgegenkommen zum Ehrenmitglied ernannt.

Es ist beneidenswert, wenn man Gelegenheit hat, die weitere Entwicklung des Vereins mitzuerleben, so wie es der damalige Chronist in einfachen Worten geschildert hat. Freud und Leid ist damals den wackeren Sängern nicht erspart geblieben, wenn auch eine behagliche Ruhe aus diesen Zeilen spricht, die vor Beginn des 1. Weltkrieges herrschte. Zahlreich war die Beteiligung an Wertungssingen und anderen Veranstaltungen musikalischen Könnens, ebenso wie solche unterhaltender Art, Waldfeste und Familienfeiern. Trotzdem musste auch damals schon hie und da ein schlechter Gesangstundenbesuch gerügt werden, eine Klage, die wohl bei allen Vereinen immer wieder mit Besorgnis festgestellt werden muss und heute aktueller denn je ist.

Der Verein konnte dann am 21. Juni 1914 gerade noch sein 10jähriges Stiftungsfest feierlich begehen, als die Schüsse von Sarajewo mit Beginn des 1. Weltkrieges jegliche Tätigkeit des Vereins unterbrachen. 10 Mitglieder mussten damals ihr junges Leben opfern.

Die erste Versammlung nach dem Kriege tagte wieder am 22. März 1919 unter dem Vorsitzenden Wilhelm Goldacker. Der alte Vorstand außer dem gefallenen Schriftführer nahm seine Tätigkeit wieder auf und man schloss die erste Versammlung nach der Wahl eines neuen Vorstandes in der guten Hoffnung, recht bald die Singstunden wieder aufnehmen zu können, zumal der seitherige Dirigent Georg Klehm ebenfalls wieder zur Verfügung stand. Die Sängerschar stieg wieder stetig an und man konnte wieder daran denken, mit Konzerten an die Öffentlichkeit zu treten. Dirigent Klehm unterbrach für ein halbes Jahr seine Tätigkeit, so dass für ihn vertretungsweise Herr Frischkorn die Leitung übernahm.

Das Jahr 1921 macht dann die Anschaffung eines neuen Klavieres notwendig, um in der beginnenden Inflation das Geld nicht völlig verfallen zu lassen. 1922 brachte dann noch einen Wechsel im Vereinslokal. Seit dieser Zeit fanden die Übungsstunden im Gasthaus "ZUM WALDHOF", Besitzer Fr. Hch. Herrmann, statt.

Das 20jährige Stiftungsfest im Jahre 1924 brachte auch den damaligen Sängern schon große - wie man es sieht, vielleicht auch nur kleine - Sorgen. Es wurde nämlich die Abhaltung eines Gartenfestes beschlossen, verbunden mit einem Preisschießen. Man höre und staune, dass eine weitere Mitgliederversammlung notwendig war, um darüber zu beschließen, dass auch noch ein Preiswürfeln und Ballwerfen zur Unterhaltung beitragen sollte. Trotzdem nahmen diese Veranstaltungen einen wesentlichen ruhigeren Verlauf als heute.

Für damalige Verhältnisse recht frühzeitig, nämlich im August 1928, begann man mit den Vorbereitungen für das 25jährige Vereinsjubiläum. Auch damals stand man vor der Wahl, ein kleineres oder größeres Fest abzuhalten, aber gegen nur eine Stimme wurden die Vorbereitungen für ein 3 Tage dauerndes Fest begonnen. Inzwischen war noch ein Dirigentenwechsel erfolgt. Als neuer Chorleiter wurde Herr Otto Meisenbacher gewonnen, unter dessen Leitung dann vorübergehend auch ein Kinderchor gegründet wurde. Als Beweis dafür, dient das Bild auf der rechten Seite, welches 1930 entstand.

Unter rühriger Leitung von Sangesfreund Wilhelm Wirth, kamen die Tage des 25jährigen Vereinsjubiläums näher. Neue Begeisterung für das deutsche Lied, Ansporn zu tatkräftiger Weiterbildung und ein Erstarken der Mitgliederzahl konnten damals zugunsten des Vereins verbucht werden. Rastlos waren die Sänger bemüht, auch der Öffentlichkeit gegenüber durch Konzerte und Liederabende Proben ihres Können zu geben. Den Höhepunkt bildete dann das Jahr 1932, wo der Verein auf dem Liedertag in Hanau mit dem Prädikat "SEHR GUT" ausgezeichnet wurde.

Aber bald schon zeichneten sich am Horizont graue Wolken ab; ein Sturm brach über Deutschland herein, dessen Auswirkungen in seinem Ausmaße noch nicht zu erkennen waren. Die Faust eines Diktators vernichtete mit einem Federstrich, was Jahrzehnte in unseren Reihen aufgebaut und gepflegt wurde. Im Zuge der Gleichschaltung musste der Verein die Auflösung ohnmächtig über sich ergehen lassen. Ein Orkan folgte dem Sturm im Jahre 1939, der in wenigen Jahren Deutschland in den Abgrund stürzte und damit ein Terrorsystem wieder hinwegfegte.

Schon bald nach dem Zusammenbruch 1945 wurde es in den Sängerkreisen wieder lebendig und am 6. Oktober 1945 fanden sich 26 Sänger ein, die sich trotz Not und Elend der Chormusik verschrieben hatten.

Ende 1947 zählte der Verein bereits 95 Mitglieder, darunter 59 aktive Sänger. Der seitherige Chorleiter, Herr Meisenbacher, legte sein Amt nieder und am 8. Juli 1951 hielt der neue Chorleiter, Herr Richard Schulz, aus Niederrodenbach, ein ausgebildeter Konzertsänger, seine erste Gesangstunde. Am Jahresende 1951 zählte der Verein 128 Mitglieder, davon 65 aktive Sänger. Nachdem Ende 1950 der seitherige Vorsitzende Heinrich Hofmann von seinem Amt zurücktrat, wurde Peter Schmidt einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Dies war der Beginn einer langfristigen Ära auf die im weitern Verlauf der Chronik nochmals eingegangen wird.

Das alte Klavier entsprach nicht mehr den gestellten Anforderungen, so dass sich der Verein entschloss, im September 1953 zu einem günstigen Preis einen wertvollen Flügel anzuschaffen.

Rege Vorbereitungen setzten ein, um das Fest des 50jährigen Bestehens vom 19.-21. Juni 1954 in würdiger Weise zu begehen. Die Veranstaltung auf dem Wiesengelände des Landwirts Wilhelm Schmidt an der Hüttengesäßer Str. kann man als einen der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte bezeichnen, nicht zuletzt durch die hervorragenden Witterungsverhältnisse unterstützt. Der Rahmen dieses Festes ging weit über die damaligen Dimensionen hinaus. An die Organisatoren, an der Spitze Festpräsident Fritz Schäfer, wurden schon damals Anforderungen gestellt, die mit denen von heute bei ähnlichen Anlässen verglichen werden können. Erstmals wurde auch ein Wertungssingen abgehalten, an dem sich damals schon 14 Vereine beteiligten. Nicht zu vergessen ist auch der einmalig schöne Festzug, an den sich mancher noch erinnern wird und der im Hammersbacher Vereinleben eine Rarität bleiben dürfte. Aus Anlass dieses Jubiläumsfestes wurde auch zum erstem mal eine Festschrift herausgegeben, in der die wichtigsten Ereignisse an diesen Festtagen dokumentiert sind.

Der technische Fortschritt, sowie ein ständig steigender Lebensstandard, kündigten eine neue Ära an. Die wirtschaftlichen Probleme der Kriegs- und Nachkriegszeit konnten überwunden werden. „Man spricht heute vom deutschen Wirtschaftswunder" Kommerzielle Gesichtspunkte traten immer mehr in den Vordergrund, während die Traditionen leider zurück gedrängt wurden. Der Jugend bot sich eine Fülle anderer Betätigungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Auch an uns ist diese Entwicklung nicht spurlos vorübergegangen.

Im Verlauf von 10 Jahren - wir schrieben das Jahr 1961 – hatte sich die Sängerzahl um etwa die Hälfte reduziert. Dennoch hat sich der Verein auf einem hohen kulturellen Niveau stabilisiert und konnte nach wie vor mit der gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten.

Im Zeichen der schnellen Zeitabläufe lässt sich das Auf und Ab in der Vereinsgeschichte nur noch im Zeitraffer wiedergeben. Dem Vereinsleben - vorwiegend durch Theater- und Familienabende, Konzertveranstaltungen und Maskenbälle geprägt - wurden neue Impulse gegeben, die die noch vorhandenen Sänger bei der Stange hielten. Großer Ansporn waren auch die Pokal- und Wertungssingen in der näheren und weiteren Umgebung, durch die sich der Verein zu einer beachtlichen Leistungsstärke entwickelt hat, obwohl auch immer wieder Rückschläge zu verzeichnen waren.

Im Dezember 1961 konnte ein sehr erfolgreiches Konzert mit der Chorgruppe Schulz vor mehr als 200 Besuchern abgehalten werden. Kurz darauf musste der Dirigent aus gesundheitlichen Gründen, nach annähernd elf Jahren wirkungsvoller Arbeit, sein Amt aufgeben.

Als Aushilfsdirigent musste der ortsansässige Musiker Karl Schnitzer für ca. ein Jahr in die Presche springen, bevor man Karl Engelhardt aus Dietesheim endgültig als neuen Chorleiter verpflichten konnte.

Zuvor hatte man bereits einen weiteren Dirigenten engagiert, der jedoch dem Verein nach 10 Übungsstunden wieder den Rücken kehrte.

Mit Dirigent Engelhardt wurde der Verein spontan zu neuen Aktivitäten erweckt. Er übte nicht nur neuzeitliche Literatur ein, sondern hatte auch eine besondere Ader für die allgemeine musikalische Unterhaltung Die Bunten Sängerabende und die musikalischen Einlagen bei Faschingsveranstaltungen, die schon immer reges Interesse in der Bevölkerung fanden, haben ihren Ursprung in dieser Zeit. 1965 konnte der Verein unter 22 Chören bei einem Pokalsingen in Stockheim den 2. Preis erringen.

Das Jahr 1967 stand zunächst unter einem ungünstigen Stern. Wegen ständiger Querelen mit dem Vereinswirt und unzumutbarer Saalverhältnisse entschloss man sich zu einem abermaligen Vereinslokalwechsel. Gleichzeitig musste der langjährige 1. Vorsitzender Peter Schmidt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Peter Schmidt stand über 16 Jahre an der Spitze des Vereins. Als Anerkennung für seine unbestrittenen Verdienste nicht nur während seiner Amtsführung, wurde er in der Jahreshauptversammlung am 16. März 1968 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Bei allen die ihn kannten, wird er als eine der legendärsten Persönlichkeiten in der Vereinsgeschichte in Erinnerung bleiben.

Zu seinem Nachfolger wurde der heute noch aktive Sänger Helmuth Brandt gewählt. Es ergab sich ein nahtloser Übergang. Dem neuen Vorsitzenden ist es nicht nur gelungen, die Kontinuität zu wahren, sondern durch neue Impulse das Vereinsschiff auf Erfolgskurs zu steuern. Die Sänger wurden neu motiviert und zu neuen und größeren Leistungen angespornt. Inzwischen befand man sich im Vereinslokal „Zum Jägerhof", in dem der Verein auch Veranstaltungen in eigener Regie durchführen und damit auch seine finanzielle Basis verbessern konnte.

1969 wurde das 65jährige Bestehen im Rahmen eines großen Sommerfestes gefeiert, nachdem man schon den 60. Geburtstag 1964 in ähnlicher Form begangen hatte. Anfang 1970 trat der 1. Vorsitzende Brandt aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück. Nachfolger wurde Wolfgang Gebauer, der den Vorsitz 3 Jahre innehatte, bevor ihn Helmuth Brandt wieder ablöste.

Überwiegend aus den 50er und 60er Jahren sind die traditionellen Himmelfahrtsausflüge in Erinnerung geblieben. Karl Bopp aus Hitzbach stellte gerne sein stolzes Gespann für die feuchtfröhlichen Ausfahrten in die nähere Umgebung zur Verfügung. Bei Gesang und Äppelwoi konnte man den Alltagssorgen entfliehen. Eine Fülle von Erlebnissen und Anekdoten leben in der Erinnerung weiter.

1973 war ein erneuter Dirigentenwechsel fällig. Herr Engelhardt konnte aus Altersgründen die für ihn beschwerliche Fahrt nach Marköbel nicht mehr antreten, nachdem er dies 10 Jahre und zuletzt im Alter von 70 Jahren getan hatte.

Die Suche und Verpflichtung eines neuen Dirigenten ging zügig über die Bühne, da man auf den in Hammersbach wohnhaften Musikpädagogen Michael Starke zurückgreifen konnte, der an der musikalischen Leitung des Vereins interessiert war. Mit ihm konnte sich der Verein abermals steigern. In der Zeit seines Wirkens - leider sind es nur 3 1/2 Jahre gewesen - sind die karnevalistischen Veranstaltungen und die Bunten Sängerabende zu neuem Glanz gekommen. Die Erfolge bei Pokal- und Wertungssingen konnten fortgesetzt und als absoluten Höhepunkt beim Wertungssingen in Altwiedermus die drei ersten Klassenpreise gewonnen werden. Die Gemeinschaftskonzerte mit der Frankfurter Singgemeinschaft, deren Dirigent Starke gleichzeitig war, muss man bei ausgezeichneter Resonanz ebenfalls in die Erfolgspalette einreihen.

1974 wurde das 70jährigen Bestehen mit einer entsprechenden Festlichkeit gefeiert.

Nach dem Wohnortwechsel von Michael Starke konnte am 26. März 1977 Herr Reinhard Both aus Windecken als neuer Chorleiter gewonnen werden. Mit ihm hatte der Verein einen engagierten Dirigenten gefunden, der in kürzester Zeit an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen konnte, und allen Ehrgeiz daran setzte, den Verein in eine sichere Zukunft zu führen. Der gute Gesangstundenbesuch „übrigens der beste und beständigste seit Jahren" die erfolgreichen Konzertveranstaltungen, sehr gute Erfolge bei Wertungssingen, sowie die durch ihn neu geprägte musikalische Umrahmung der karnevalistischen Prunksitzungen waren ein steter Beweis für den Erfolg seiner Arbeit

Im Jahre 1979 feierten wir das 75jährige Bestehen mit einem großen Sängerfest, das mit einer überragenden Beteiligung von 40 Chören zu einem großen Erfolg wurde.

In den folgenden Jahren war es ein stetes Bestreben neue und vor allem junge Sänger zu gewinnen, da die Sängerzahl aus Altersgründen oder durch Tod stagnierte bzw. zurückging. Hier muss besonders dem 1. Vorsitzenden Helmuth Brandt gedankt werden, der durch stete Appelle an Jugendliche „wenn auch nur vorübergehend" sichtliche Erfolge erzielen konnte.

Als Meilenstein in der Vereinsgeschichte muss die Gründung des Frauenchores 1982 bezeichnet werden. Auf Grund der positiven Resonanz konnten nach relativ kurzer Zeit ca. 30 Frauen für den Chorgesang begeistert werden. Als Dirigent wurde Herr Franz Klein aus Limeshain verpflichtet, der zunächst nur für den Frauenchor tätig war. Der erste öffentliche Auftritt erfolgte bereits im November 1982 anlässlich der Totenehrung in der Kirche.

Im Jahre 1983 wurde erstmals die bereits traditionelle Faschings-Prunksitzung und das Kinderkostümfest in der Turnhalle der Primarschule im Ortsmittelpunkt durchgeführt. Dies war ein überfälliger Entschluss, da die Saalverhältnisse im Vereinslokal sehr beengt waren und jedem interessierten Bürger die Möglichkeit zum Besuch der Veranstaltung geboten werden sollte

In der Jahreshauptversammlung im März 1983 wurde eine zwangsläufige Satzungsänderung vorgenommen, da durch die Gründung des Frauenchores die Bezeichnung „Männergesangverein" keinen Bestand haben konnte. Der neue Vereinnamen lautet Gesangverein „Sängergruß Marköbel".

Nachdem im Oktober 1983 der seitherige Dirigent für den Männerchor Reinhard Both von seinem Amt zurücktrat, wurde Herrn Franz Klein die Gesamtleitung beider Chorgruppen übertragen. Dieser Zeitpunkt muss rückblickend als Wiege für den heutigen Gemischten Chor betrachtet werden.

Bereits im November 1983 erfolgte das erste gemeinschaftliche Konzert. Beide Chorgruppen hatten zunächst getrennte Übungsstunden, die im Bedarfsfall kurzzeitig zusammen gelegt wurden. Der neue Dirigent legte selbst ein sehr engagiertes Verhalten an den Tag, was sich in einem vergleichsweise anspruchsvollen und umfangreichen Lernpensum in beiden Chorgruppen niederschlug. Dies war die Basis für beachtliche Erfolge bei verschiedenen Wertungs- und Pokalsingen. Auch die sängerischen Aktivitäten bei den jährlichen Karnevalsveranstaltungen erfuhren eine weitere Steigerung.

In diesem Zusammenhang darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass Veranstaltungen in der Turnhalle im Ortsmittelpunkt nicht nur der Unterhaltung dienten, sondern auch finanzielle Aspekte eine gewisse Rolle spielten. Der relativ niedrige Mitgliedsbeitrag konnte nur einen geringen Teil der Fixkosten abdecken. Die notwendigen Veranstaltungen erforderten aber von den Mitgliedern einen erheblichen Arbeitseinsatz der sich nicht nur auf die Bewirtung beschränkte, sondern auch der umfangreiche Auf- und Abbau bewältigt werden musste.

Angeregt durch erfolgreiche Karnevalsveranstaltungen schloss sich eine Gruppe junger Frauen unter der Führung von Monika Schmidt zu einer Tanzgruppe, unter dem Dach des Sängergrußes, zusammen.

Mit der Bezeichnung „Freestyle" wurde schnell ein ebenso moderner wie attraktiver Name gefunden.

Diese Formation hat sich schnell zu einem nicht mehr wegzudenkenden Fundament der jährlichen Faschingsveranstaltungen entwickelt. Die engagierte Trainerin Monika Schmidt fungiert auch als ständige Ideengeberin für andere Ballettformationen und sonstige Auftritte. Auch bei der Kostümgestaltung lässt sie ihrer Kreativität und ihrem Einfallsreichtum freien Lauf.

Im Jahr 1986 veranstaltet der Sängergruß erstmals ein Adventssingen in der Kirche in Marköbel. Unter der Mitwirkung des Frauen- und Männerchores, der auch gemischte Literatur zum Vortrag brachte und der Flötengruppe aus Limeshain/Himbach unter der Leitung von Frau Klein, konnte ein großer Erfolg verzeichnet werden. Die Initiative zu dieser erstmaligen Veranstaltung ging in erster Linie vom Dirigenten Franz Klein aus. Danach wurde diese Veranstaltung zu einer dauerhaften Einrichtung, die sich bei den zahlreichen Besuchern großer Beliebtheit erfreut.

Da eine stete Neueinstudierung von Advents- und Weihnachtsliteratur einen großen Zeitaufwand in Anspruch nahm und die normale Chorliteratur dadurch in das Hintertreffen geriet, beschloss man diese Veranstaltung zwar beizubehalten, die Federführung und Ausrichtung jedoch in einem turnusmäßigen Wechsel mit der evangelischen Kirchengemeinde Marköbel durchzuführen, um die Belastung für den Sängergruß auf ein erträgliches Maß zu begrenzen..

Nach 22jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender übergab Helmuth Brandt auf eigenen Wunsch den Vorsitz an einen jüngeren Sänger. Im März 1992 trat Klaus-Peter Bender, der zuvor über längere Jahre das Amt des Schriftführers begleitete, in diese verantwortungsvolle Position. Helmuth Brandt wurde daraufhin in Würdigung seiner langjährigen Verdienste von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt. In dieser Eigenschaft steht er dem jetzigen Vorstand noch mit Rat und tat zur Verfügung.

Im April 1992 fand zum Anlass des 10jährigen Bestehen des Frauenchores ein Liederabend statt. Durch die überdurchschnittliche Beteiligung, von 36 Chören, musste diese Veranstaltung auf 2 Tage verteilt werden. Mit einem kleinen Wermutstropfen war diese Veranstaltung behaftet, da zuvor unser Dirigent Franz Klein, wegen Differenzen im Zusammenhang mit der damaligen Festschrift sein Amt niederlegte.

Nach Probechorstunden mit den Dirigenten Oehler und Degreif haben sich beide Chorgruppen mehrheitlich für Herrn Degreif entschieden, der am 13. Mai 1992 als neuer Dirigent sein Amt antrat. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch die noch an zwei Tagen stattfindenden Chorproben auf einen Tag konzentriert. Die Chorproben wurden auf montags, von 19°° -20³° Uhr für den Frauenchor und von 20³° - 22°° Uhr für den Männerchor festgelegt. Zur Einstudierung gemischter Chorliteratur wurde jeweils am ersten Montag im Monat eine gemeinsame Übungsstunde vereinbart.

Auf Initiative von Sangesfreund Karlheinz Seidel wurde nach Öffnung der Grenze zur ehemaligen DDR Verbindung zum Gesangverein in Thonhausen in Thüringen aufgenommen. Mehrfach gegenseitige Besuche waren Bestandteil dieser freundschaftlichen Beziehung die leider nicht weitergepflegt werden konnte, da dieser Partnerverein den Gesangsbetrieb aus personellen Gründen einstellen musste.

Eine strukturelle Änderung in der Geschichte des "Sängergruß" brachte die Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Hanau. Nach Erfüllung einer Reihe von Auflagen, verbunden mit diversen Satzungsänderungen, wurde die Eintragung am 28. Oktober 1993 vorgenommen. Da diese neue Situation auch einen zusätzlichen Aufwand in der Abwicklung der Buchführung mit sich zog, entschloss man sich eine Computeranlage zu kaufen, die auch gleichzeitig für die Mitgliederverwaltung und Buchhaltung eingesetzt wird.

Im Jahre 1994 blickte der „Sängergruß Marköbel" eV auf sein 90jähriges Bestehen zurück.

Im Jubiläumsjahr fanden am 30. Januar die akademische Feier im Kuppelsaal der Grundschule im Ortsmittelpunkt statt. Die Laudatio wurde von Festpräsidentin Frau Bürgermeisterin Helga Meininger gehalten. Schirmherr war Landrat Herr Karl Eyerkaufer. Jubiläums - Veranstaltungen wurden über das ganze Jahr hinweg verteilt, sodass im April ein Chorkonzert und an zwei Tagen ein Freundschaftssingen durchgeführt werden konnte, zu dem ca 45 Vereine anwesend waren. Ausklang des Jubiläumsjahres war das Adventskonzert in der Kirche in Marköbel.

Ein unübersehbarer Leistungsabfall innerhalb der beiden Chöre , veranlasste den Vorstand Mitte 1995 zu einem Wechsel in der musikalischen Leitung.

Vor der Sommerpause 1995 konnte schon der neu engagierte Dirigent Herr Joachim Lotz aus Linsengericht/Großenhausen eine erste Probe-Singstunde abhalten.

Am 1. August 1995 übernahm er das Zepter für unsere beiden Chöre. Die erste Chorprobe wurde am 14. August abgehalten. In ihm hat der Sängergruß einen ausgesprochenen Fachmann gefunden, der innerhalb kürzester Zeit neue Akzente gesetzt hat. Dies zeigte sich nicht nur in einer vielfältigen und teils anspruchsvollen Chorliteratur, sondern vor allem bei den qualitativen Anforderungen, die an das singende Personal gestellt wurden. Die absolute Lautstärke trat in den Hintergrund während Entspannungs- und Atemtechnik, Klangbildung, Stimmenausgleich, Rhythmik, Dynamik, Aussprache und akzentuiertes Singen an Bedeutung gewannen. Auch die Begriffe Übungstempo und Übungslautstärke wurde als neue Elemente aufgenommen. Die Früchte dieser intensiven Arbeit stellten sich mittelfristig ein.

Da in den letzten Jahren eine sehr starke Stagnation bei den Aktiven zu verzeichnen war, entschloss sich der Vorstand das Kinderchor-Potenzial mit ca 50 Kindern aus der Grundschule in Hammersbach versuchsweise auszuloten.

Nach ersten Kontakten mit der Schulleiterin und Chorleiterin sowie Herrn Roland Marx, die freundlicherweise ihre Unterstützung in der Anfangsphase anboten, konnte ein erstes Treffen mit Eltern und Kindern im Oktober 1995 im Kolleg der Gaststätte Reul arrangiert werden. Leider lagen die Interessen der Kinder oder auch der Eltern nicht auf der Seite des Kulturellen, denn es waren von 50 Eingeladenen lediglich 6 Elternteile mit ihren Kindern anwesend, sodass die Gründung eines Kinder- oder Jugendchores nicht verwirklicht werden konnte.

Neben den jährlichen Prunksitzungen bot sich 1995 eine weitere Veranstaltung am 11.Nov. 1995 anlässlich der Faschingseröffnung an. Anlass war das 10jährige Bestehen der "OLDIE SINGER" und der Tanzgruppe "FREE STYLE". Diese beiden Gruppen waren bzw. sind innerhalb des Sängergrußes Garanten für Stimmung und Glanzpunkte bei unseren wiederkehrenden Veranstaltungen. Als Veranstaltungsort bot sich der damalige Saal Reul in Langen-Bergheim an. Zahlreiche Tanzgruppen aus anderen Vereinen konnten an diesem Abend als Gäste begrüßt werden.

Der Sängergruß beteiligt sich regelmäßig an den unter der Regie des Vereinsrings organisierten Weihnachtsmärkten und Dorffesten die im jährlichen Wechsel in beiden Ortsteilen durchgeführt werden. Aus diesem Anlass hat sich der Vorstand entschlossen, eine attraktive Hütte anzuschaffen, die zu diesen Anlässen von den Sängern auf- und abgebaut wird.

Als einen weiteren Schritt zur Schaffung von mehreren Standbeinen, konnte nach intensiver Einstudierung im Jahre 1996 durch unseren Dirigenten Joachim Lotz die Tanzgruppe „Freestyle" zum Singen moderner Literatur bewegt werden. Ihr erster Auftritt bei der Faschingssitzung war eine Ausschnitt aus dem Film „Sister-Act", der begeisterte Aufnahme fand.

Die Weiterentwicklung in gesanglicher Hinsicht, Gemischter Chor und Junger Chor, der sich den Namen "Sound of Freestyle" gab, nahm Formen an, sodass mit dem Dirigenten Joachim Lotz für das Jahr 1997 für zwei Kritiksingen gemeldet wurde und die erarbeitete Literatur der Öffentlichkeit zu Gehör gebracht werden konnte. In Biebergemünd/Kassel nahm der gemischte Chor mit den Liedern "Waldesnacht" und "Deep River" an einem Wettstreit teil. Unerwartet und mit der besten Chornote konnte unter 6 Chören in der gemischten Klasse der 3. Klassenpreis errungen werden.

Im Herbst 97 nahm der Sängergruß am Kreis-Kritik-Singen des DAS Hanau Stadt und Land in Bruchköbel teil. Mit den Liedern "Waldesnacht" und "All mein Gedanken" konnte nochmals eine Steigerung erreicht werden. Beide Stücke wurden mit der Wertung "Sehr gut bis Hervorragend" beurteilt.

Im Laufe der Jahre wurde es immer schwieriger den wachsenden beruflichen Stress und die umfangreiche Vorstandsarbeit zeitlich zu koordinieren. Im Zuge der Faschingsplanung 1998 musste z.B. eine Vorstandssitzung vor Arbeitsbeginn um 7°° Uhr bei Luise Müller terminiert werden, die zu diesem Anlass ein „Arbeitsfrühstück" vorbereitet hatte. Dies ist ein Novum in der Geschichte des Sängergrußes und ein Beleg dafür, dass der Spaß an der Freude für die Verantwortlichen auch zu einer Belastung werden kann.

Die Arbeit hatte sich trotzdem gelohnt, denn die Faschingsveranstaltung 1998 wurde bei optimalem Besuch und fast 90 Mitwirkenden ein voller Erfolg.

Weitere Höhepunkte in 1998 waren der Gesangswettstreit in Hörstein, mit dem 2. Platz in der gemischten Chorklasse G3, sowie das Open-Air-Konzert auf dem Baiersröderhof. Beim Auftritt der „Go Classic Showband" herrschte ein unerwarteter Zuschauerandrang von ca 1500 –1800 Besuchern, der die organisatorischen Grenzen für eine solche Großveranstaltung deutlich aufzeigte. Zur Gestaltung des Vorprogramms konnten junge Chöre und Tanzgruppen aus der näheren Umgebung gewonnen werden. Gleichzeitig fand an diesem Wochenende, neben dem Chortreffen der Lotzchöre noch ein weiteres Freundschaftssingen statt. Zur musikalischen Unterhaltung am Sonntag trugen die „Krebsbachmusikanten" und die bekannte Dixieband „Water and Snow-Ramblers" bei. Der Wettergott war bei diesem Wagnis auf der Seite des Sängergrußes.

Ein Besonderer Dank gilt der Pächterfamilie Scheuerle, die sich bei allen Anlässen auf dem Baiersröderhof äußerst kooperativ und hilfsbereit gezeigt hat.

Neben den regelmäßigen Jahresaktivitäten wie Fasching, Dorffest, Weihnachtsmarkt, Ausflug, Besuch von Freundschaftssingen Lotzchortreffen, Kulturangebot, Weihnachtsfeier, Wandertag mit Jahresabschlussessen ragte 1999 das Chorkonzert am 25. April in der Kirche heraus. Anlass war das 95jährige Vereinsjubiläum. Die alleinige Gestaltung erfolgte durch die eigenen Chorgruppen wie Frauenchor, Männerchor, Gemischter Chor und Sound of Freestyle wie bei den regelmäßigen Adventssingen, hat sich die besondere Akustik und Atmosphäre in der Kirche erneut als optimaler Konzertraum bewährt.

Abgesehen von einer weiteren Open-Air-Veranstaltung auf dem Baiersröderhof fügten sich die Jahresaktivitäten im Jahre 2000 nahtlos in den üblichen Ablauf ein.

Im September 2001 kam es zu einer zeitlich begrenzten Kooperation des Jungen Chores „Sound of Freestyle" mit dem Frauenchor „Cantabile Hanau". Beide Chorgruppen waren personell geschwächt sodass der gemeinsame Chorleiter Joachim Lotz die verbleibenden Sängerinnen zusammenführte und in kürzester Zeit zu einem leistungsstarken Klangkörper zusammenführte.

Absoluter Höhepunkt im Jahre 2002 war erneut eine gelungene Konzertveranstaltung am 28. April in der Kirche. Dieses Konzert stand unter dem Motto „"20 Jahre Frauenchor in Marköbel". Alle Chorgruppen einschließlich der Kombination „Sound of Freestyle" – „Cantabile Hanau" konnten mit ihrem homogenen Erscheinungsbild und den gekonnten Einzel- und Gesamtdarbietungen die zahlreichen Besucher (ca 220 Besucher) begeistern.

Am 15 Juni beteiligten sich die Tanzgruppe „Freestyle" und der „Gemischte Chor" an der kulturellen Programmgestaltung anlässlich der Landesgartenschau in Hanau.

Die gebildete Chorgemeinschaft „Sound of Freestyle" – Cantabile Hanau hat das Jahr 2002 auf Grund der aufwendigen Fahrwege leider nicht überdauert. Erfreulicherweise konnten einige junge Frauenstimmen in den etablierten Gemischten Chor integriert werden.

Im Jahre 2003 wurden die traditionellen Faschingsveranstaltungen zum 20. mal in der Schulturnhalle durchgeführt. Der Zeitraum erstreckt sich von 1983 bis 2003. In 1991 ist die Veranstaltung einmalig wegen des Golfkrieges ausgefallen. Wie in der Chronik bereits an einer anderen Stelle angemerkt, gab es 1995 zwei Veranstaltungen wovon die zweite dem 10jährigen Bestehen der Tanzgruppe „Freestyle" und der Gesangsgruppe „Oldie Singer" gewidmet war und in kleinerem Rahmen im Saalbau Reul in Langenbergheim stattfand. Auf Seite ????? ist eine Auflistung der jeweiligen Sitzungspräsidenten ersichtlich, denen ein besonderer Dank für das Gelingen der Veranstaltung gebührt.

Ein gelungenes Konzert in der Kirche konnte am 27. April abgehalten werden. Bei der Gestaltung fand der „Gemischte Chor" wirksame Unterstützung durch das Hammersbacher Klarinetten-Quartett und dem kleinen Chor der „Sängerlust Niederissigheim", ebenfalls unter der erfolgreichen Leitung von Joachim Lotz

Neben den kulturellen Angeboten der letzten Jahr, mit Fahrten nach Bad Hersfeld und Meiningen (siehe separate Auflistung auf Seite ???) bemüht sich der Sängergruß auch künftig im örtlichen Rahmen entsprechende Veranstaltungen anzubieten.

Ein lebhaftes Beispiel für diese Zielrichtung gab das gelungene Auftreten des Vokalensemble „Die Matzsingers" am 11. Oktober 2003 im neu gestalteten Bürgertreff Hammersbach in Langenbergheim. Diese Räumlichkeit scheint für weitere Vorhaben in dieser Größenordnung bestens geeignet. Der relativ geringe Aufwand ist mit den erheblichen Rüstzeiten in der Turnhalle nicht zu vergleichen. Es war mit Sicherheit nicht die letzte Veranstaltung in diesem Rahmen.

Das Jahr 2003 fand seinen sängerischen Ausklang mit dem traditionellen Adventssingen, bei dem auch der „Junge Chor" „Sound of Freestyle", wenn auch mit kleiner Besetzung, dafür aber mit großer Leistung, wieder aufwarten konnte.

Der stolze Rückblick auf 100 Jahre Sängergruß sollte uns nicht daran hindern den Blick verstärkt auf die Gegenwart und die nahe Zukunft zu richten.

Die allgemeine Entwicklung der Laienchöre ist – von Ausnahmen abgesehen – durch eine erschreckende Steigerung des Durchschnittsalters gekennzeichnet. Von diesem Trend ist auch unser Chor nicht verschont geblieben.

Die wichtigste Zukunftsaufgabe besteht darin, dieser bereits langanhaltenden Entwicklung mit wirksamen Maßnahmen kurz- und mittelfristig entgegen zu wirken. Dies ist mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen. Für den längerfristigen Fortbestand der Sängerbewegung gibt es aber leider keine andere Alternative.

Das Jubiläumsjahr 2004 stand ganz im Zeichen einer breitgefächerten Veranstaltungspalette. Aus gutem Grund wurde auf eine kostenintensive Mammutveranstaltung verzichtet und der Schwerpunkt auf die Vielfalt der Veranstaltungsangebote verlagert. .Am Wochenende vom 20. bis 22.02. standen zwei Prunksitzungen und der traditionelle Kinderfasching auf dem Programm. Im Rahmen dieser Aktivitäten konnte bzw. kann sich der Sängergruß immer wieder auf seine Gruppierungen wie „Tanzgruppe/Free-Style, Männerballett, Oldie Singers, Alte Säcke" usw. stützen.

Am 20.03. konnte das 1.Babenhäuser Pfarrer-Kabarett begrüßt werden. Die Besucher waren von diesem Auftritt sehr begeistert, so dass mit einer Wiederholung - selbstverständlich mit neuem Programm – in absehbarer Zeit gerechnet werden kann.

Das eigentliche Festwochenende fand am 23. bis 25.04.statt.

Es begann mit einer eindrucksvollen Akademischen Feier, zu der sich ein breites Publikum und

zahlreiche Ehrengäste eingefunden hatten. An der Spitze unsere Festpräsidentin und Bürgermeisterin

Helga Meininger, Schirmherr und Landrat Karl Eyerkaufer, der Vorsitzende des Hess. und Kreis-

Verbandes des DAS Gottfried Schubert, sowie weitere Vertreter aus Politik und den verschiedensten

Interessengruppen.

Die 100-jährige Vereinsgeschichte wurde in einer lebhaften Kurzchronik vorgestellt. Außerdem konnte aus gegebenem Anlass eine 132-seitige Festschrift mit allen Einzelheiten herausgegeben werden. Diese zu erstellen, war für unseren Vorsitzenden Klaus-Peter Bender eine Herkulesaufgabe, die er mit großem Engagement und Zeitaufwand bewältigt hat.

Der feierliche Rahmen dieser Veranstaltung war bestens geeignet, verdiente Mitglieder für 25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft und aktives Wirken für den Verein zu ehren.

Weitere Ehrungen fanden auch für solche Mitglieder statt, die sich durch langjährige Mitarbeit im Vorstand verdient gemacht haben.

Ein überraschender Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Ehrenbriefs des Landes Hessen an unseren langjährigen Vorsitzenden Klaus-Peter Bender durch den anwesenden Landrat. Diese Auszeichnung war der gebührende Dank für das vielfältige ehrenamtliche Wirken in verschiedenen Organisationen mit Schwerpunkt „Sängergruß – Marköbel" und Kirchenvorstand Langenbergheim.

Für die musikalische Umrahmung der Akademischen Feier sorgten der „Gemischte-Chor", die kleine Besetzung des jungen Chores „Sound of Freestyle" sowie das Saxophon-Quartett „Saxacapella".

Am Samstag folgte eine Sixties-Beat-Party für Junge und Junggebliebene. Bei dieser Veranstaltung konnte zu den Klängen der Gruppe „The Quinns" das Tanzbein geschwungen werden.

Am Sonntag früh konnten wir 11 benachbarte und befreundete Chöre zum Matinee-Singen begrüßen. Auch dies war eine gelungene Veranstaltung, die sich für den einen oder anderen Sänger bis zum Nachmittag ausdehnte und als würdiger Abschluss für das Festwochenende in Erinnerung bleibt.

Pünktlich zum Jubiläumswochenende ist es dem „Sängergruß" gelungen, mit einer eigenen Homepage im Internet aufzutreten. Auch ein Gesangverein kann sich den modernen Medien nicht verschließen, wenn er nicht Gefahr laufen will, sich selbst von der Entwicklung abzukoppeln. Das Internet hat sich nicht nur für junge Leute zu einer unverzichtbaren Informationsquelle entwickelt. Die elektronische Datenübermittlung erleichtert den Informationsfluss und die Kommunikation innerhalb der Vorstands-

gremien.

Im Rahmen der traditionellen Kulturangebote wurde am 02.05.2004 das Staatstheater Meiningen besucht. Auf dem Programm stand die Operette „Die lustige Witwe" von Franz Lehar. Die etwas eigenwillige Inszenierung sorgte für vielfältigen Diskussionsstoff.

Das soziale Engagement des „Sängergruß" wurde anlässlich einer Benefiz-Veranstaltung am 27. 06. auf dem Martin-Luther-Platz dokumentiert. Diese Veranstaltung fand musikalische Unterstützung durch die Feuerwehrkapelle Langenbergheim, die Posaunenchöre der Ev. Gemeinschaft Marköbel, sowie der Ev. Kirchengemeinde Langenbergheim. Auch das Hammersbacher Klarinetten-Quartett war mit von der Partie. Durch eine reichhaltige Tombola mit Unterstützung verschiedener Sponsoren konnte ein Betrag von 1.500,--€ an die Behindertenhilfe der „Aktion Mensch" überwiesen werden.

Die gesanglichen Höhepunkte im Jubiläumsjahr konzentrierten sich auf das Jubiläums- sowie das

Weihnachtskonzert. Beide Veranstaltungen konnten am 03.10. und 19.12. jeweils in der Kirche mit großem Erfolg durchgeführt werden. Für beide Veranstaltungen hatte unser langjährige Dirigent Joachim Lotz wieder ein anspruchsvolles und gleichzeitig ansprechendes Programm zusammen gestellt. Zum Jubiläumskonzert war unser ehemaliger Dirigent Michael Starke extra aus Hamburg angereist. Nach eigener Bekundung konnte er die Rückreise mit einer Fülle neuer menschlicher und musikalischer Eindrücke bzw. Literaturanregungen für das eigene Chorleiterwirken antreten.

Der Sängergruß kann stolz sein, solche anspruchsvollen Veranstaltungen ausschließlich mit eigenen Besetzungen durchführen zu können. Beide Veranstaltungen bleiben auf gelungenen CDs der Nachwelt erhalten.

Neben dem Gemischten Chor konnte der neu formierte Gospel Chor sein musikalisches Können unter Beweis stellen. Dies ist nach relativ kurzer Einstudierungsphase eindrucksvoll gelungen.

In diesem Zusammenhang muss kurz auf die Entstehungsgeschichte des Gospel Chores eingegangen werden. Nach einer gewissen Unterbrechung hat der Junge Chor „ Sound of Freestyle" anlässlich der Akademischen Feier - mit kleiner Besetzung, aber großer Leistung – die Zuhörer überzeugt. Die personelle Ausstattung war aber für eine zukunftsorientierte Entwicklung nicht ausreichend.

Auf Anregung und in Abstimmung mit dem Chorleiter wurde sofort das sogenannte „Gospelprojekt", mit dem er in einem anderen Bereich sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, gestartet. Hierzu wurden verschiedene Kommunikationsmittel wie Internet, Mundpropaganda und ca. 2500 Flyer, die in den umliegenden Ortschaften verteilt wurden, eingesetzt. Die Resonanz war erfreulich. Ca. 30 interessierte Sängerinnen und Sänger konnten am Stichtag 21. Juni begrüßt werden. Danach wurden unverzüglich die Chorproben aufgenommen. Auf die ersten Auftritte im Konzertrahmen wurde bereits eingegangen. Aber auch beim Weihnachtsmarkt konnte die neue Gruppierung überzeugen. Bleibt zu hoffen, dass die vorhandene Begeisterung anhält. Ob damit ein Schritt in Richtung Zukunftssicherung gelungen ist, muss die weitere Entwicklung zeigen. Ein Versuch war es allemal wert.

Neben den alljährlichen Aktivitäten bleibt der Mehrtagesausflug im Oktober in bleibender Erinnerung.

Ziel war der Luftkurort St.Andreasberg im schönen Harz. Unser Vorstandsmitglied Andrea Paul hatte mit Unterstützung ihres Vaters Manfred Paul, der auch für die Unterbringung verantwortlich zeichnete, ein interessantes und erlebnisreiches Programm, mit Spanferkelessen, Kutschfahrt zum Brocken, Stadtbesichtigung in Goslar usw. zusammen gestellt. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung.

Zur Abrundung des 100-jährigen Jubiläums wurde der Sängergruß in Würdigung der kulturellen Verdienste mit der „Zelter-Plakette" ausgezeichnet. Eine kleine Abordnung des Vereins konnte die Auszeichnung aus den Händen des Hess. Staatssekretärs im Kultusministerium auf dem Hessentag in Heppenheim-Erbach entgegen nehmen. Der Reise nach Heppenheim hatte sich auch der Landes- und Kreisvorsitzende des DAS, Gottfried Schubert angeschlossen.

Das Jubiläumsjahr wird rückblickend als rundum gelungen in guter Erinnerung bleiben. Hoffentlich ein gutes Omen für die ungewisse Zukunft.

Die Chronik ab dem Jahre 2005 wird demnächst vervollständigt...